Gratis-Versand ab 28,95 € oder mit Rezept
2 Gratis-Zugaben 9
1-3 Werktage Lieferzeit
Zecken – die versteckte Gefahr
INSEKTENSTICHE & -BISSE

Zecken – die versteckte Gefahr

Zecken sind überall auf der Welt zuhause und jede*r kann bei einem Spaziergang in der Natur einen der lästigen Blutsauger mit nach Hause bringen. Wie Zecken leben, warum sie stechen, wieso ein Stich Risiken birgt und wer besonders gefährdet ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.  
KURZ & KNAPP: Zecken
  • Zecken gehören zur Klasse der Spinnentiere. 
  • Zecken halten sich bevorzugt auf Gräsern, in Büschen und auf Wiesen auf.  
  • Für ihre Entwicklung benötigen Zecken Blut. 
  • Im Lebenszyklus der Zecke gibt es drei Stadien. 
  • In der Natur leben Zecken etwa 3 bis 5 Jahre.  
  • Zecken können Frühsommer-Enzephalitis und Borreliose übertragen. 
  • Zecken sollten nach einem Stich so bald wie möglich entfernt werden. 
01

Zu welcher Tiergruppe gehören Zecken?

Zecken sind Parasiten und ernähren sich mit Blut von anderen Lebewesen. Für jedes Entwicklungsstadium und die Vermehrung brauchen sie je eine Blutmahlzeit. Biologisch zählen Zecken zur Klasse der Spinnentiere. Genau wie diese haben erwachsene Zecken acht Beine. Es gibt zwei große Familien: die Schildzecken mit über 700 Arten, die weltweit vorkommen und die Lederzecken mit rund 190 Arten, die in den Tropen und Subtropen heimisch sind.¹,²
02

Vorkommen und Lebensweise von Zecken

Zecken gibt es überall auf der Welt. Sie halten sich bevorzugt in einer Höhe von 30 bis 60 Zentimetern auf Gräsern, in Büschen und auf Wiesen auf. Daher fängt man sich eine Zecke meist im Gras ein oder streift sie von Sträuchern ab. Auch in Stadtparks oder städtischen Gärten kommen Zecken vor. Um nicht auszutrocknen, benötigen sie Außentemperaturen von mindestens 10° C und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Zecken sind das ganze Jahr über zu finden. Am aktivsten sind sie allerdings im Frühling und im Herbst. In der Natur leben Zecken etwa 3 bis 5 Jahre.¹,²,³ Für ihre Entwicklung benötigen Zecken viel Blut. Um dieses aufzunehmen können sie bis zu 15 Tage lang an ihrem menschlichen oder tierischen Wirt hängen; im Durchschnitt sind es allerdings 3 bis 7 Tage. Beim Menschen sind die Achselhöhlen oder der Genitalbereich von Zecken besonders gesucht, da sie dort guten Halt finden. Das Blutsaugen lässt das Eigengewicht einer Zecke bis auf das 200-fache ihres Ursprungsgewichts ansteigen, da ihr Darm aus vielen Anhängen besteht und unglaublich dehnbar ist.
Entwicklungsstadien von Zecken Im Lebenszyklus der Zecke gibt es drei Stadien:
  1. Zeckenlarve: Die Larven der Zecke sind weiß und bis zu 0,5 mm groß. In diesem Stadium haben sie nur drei Beinpaare.
  2. Nymphe: Die Zecke ist jetzt im Übergang zum Erwachsenen-Stadium. Nymphen sind etwa 1 bis 2 mm groß. Ihr Körper ist weiß bis durchsichtig gefärbt.
  3. Erwachsene Zecke: Ausgewachsen ist die Zecke etwa 2 bis 4 mm groß. Weibchen können vollgesogen sogar bis zu 12 mm groß werden. Die weibliche Zecke benötigt nach dem Durchlaufen aller Zeckenstadien noch eine weitere Blutmahlzeit für die Eiablage.²
Lebensdauer von Zecken In der Natur leben Zecken etwa 3 bis 5 Jahre. Nach einer einzigen Blutmahlzeit können sie sehr lange ohne Wirt auskommen. Unter Testbedingungen im Labor überlebten Zecken bis zu zehn Jahre ohne weitere Nahrung.¹,²
03

Warum sind Zecken gefährlich?

Der eigentliche Zeckenstich ist ungefährlich, die Zecke kann allerdings gefährliche Krankheiten übertragen. Die Krankheitserreger gelangen dabei aus dem Darm oder aus den Speicheldrüsen des Tieres in den Menschen. Je länger die Zecke an der Bissstelle saugt, umso größer ist die Gefahr, dass Krankheitserreger übertragen werden. Die häufigste Zeckenart in Deutschland ist der gemeine Holzbock. Er ist der Wirt für Borrelien, Frühsommer-Enzephalitis-Viren (FSMEV) und Anaplasmen, die eine bakterielle Infektion mit Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen verursachen. Auwaldzecken befallen nur selten den Menschen und übertragen z.B. FSMEV und Rickettsien, Bakterien, die z. B. Fleckfieber verursachen. Auf die entfallen in Deutschland etwa 1 bis 2 % aller Zeckenstiche aus³.¹,³
  • Die Borreliose wird ausschließlich von Zecken übertragen. Die Zeit von der Infektion bis zum Auftreten von Symptomen kann 3 bis 30 Tage betragen⁴. In der Regel entwickelt sich bei einer Borreliose-Infektion zunächst ein roter Ring rund um die Einstichstelle. Wanderröte, Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen, Müdigkeit, Nervenschmerzen, Lähmungen, Taubheitsgefühl und Gelenkentzündungen sind weitere typische Beschwerden. Nach Untersuchungen aus Deutschland und der Schweiz wurde nach einem Zeckenstich bei 2,6 bis 5,6 % aller Betroffenen eine Borrelien-Infektion nachgewiesen. Nur ein Teil der Infizierten erkrankt allerdings: 0,3 bis 1,4 % aller Zeckenstiche hat auch Krankheitssymptome zur Folge³. Behandelt wird eine Borreliose mit Antibiotika.¹,⁴
  • Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine virale Infektionskrankheit, die zunächst oft grippeähnliche Symptome verursacht. Die Zeit von der Infektion bis zum Auftreten von Symptomen beträgt durchschnittlich 7 bis 14 Tage⁵. Bei vielen Infektionen zeigen sich nur milde Symptome, die Erkrankung kann jedoch auch zu einer lebensgefährlichen Hirnhautentzündung führen, die dauerhafte neurologische Ausfälle wie Lähmungen und Krampfanfälle mit sich bringen kann. In Deutschland sind nur wenige Zecken mit dem FSME-Virus infiziert. Durchschnittlich tragen in FSME-Risikogebieten 0,1% bis 5 % der Zecken FSME-Viren in sich³. Anders als gegen die Borreliose kann man sich gegen eine FSME-Erkrankung impfen lassen.³,⁵
04

Gibt es Menschen, die ein besonderes Risiko für Zeckenstiche haben?

Es ist nicht bekannt, dass es Menschen gibt, die Zecken anziehen. Eher kann das eigene Verhalten es wahrscheinlicher machen, von einer Zecke gestochen zu werden. Da sich die Zecke nicht aktiv zum Menschen hinbewegt, sondern sozusagen im Vorbeigehen von einem Busch oder aus dem Gras abgestreift wird, erhöht häufiger Kontakt mit niedriger Vegetation das Risiko eines Stichs. Auch Wanderer*innen, die abseits der Wege durch Gebüsch gehen, sind gefährdeter.³
05

Was tun nach einem Stich?

Das Entfernen einer Zecke sollte so schnell wie möglich passieren. Mit Hilfe einer Zeckenzange oder Pinzette fasst man sie so nah wie möglich an der Haut und zieht sie langsam und nicht ruckartig heraus. Mit etwas Übung kann man die Zecke auch nur mit den Fingernägeln entfernen. Sollten kleine Teilchen in der Stichstelle zurückbleiben, werden diese normalerweise mit der Haut abgestoßen. Danach sollte die Stichstelle desinfiziert werden. Wenn um die Stichstelle nach einigen Tagen ein sich vergrößernder roter Fleck oder Ring entsteht, sollte eine*n Ärzt*in aufgesucht werden. Das gilt auch, wenn innerhalb von vier Wochen nach einem Zeckenstich grippeähnliche Symptome und Fieber auftreten.⁶
06

Gebiete mit besonderen Risiken

In Deutschland besteht ein Risiko für eine FSME-Infektion vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen. Einzelne Risikogebiete gibt es zudem in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Niedersachsen. Im Jahr 2021 wurden insgesamt 390 FSME-Erkrankungen übermittelt (Stand: 21.01.2022).⁷ Für die Borreliose gibt es keine vom Robert-Koch-Institut ausgewiesenen Risikogebiete. Eine durch einen Zeckenstich ausgelöste Borreliose kann in allen Regionen Deutschlands vorkommen.⁴
Bitte beachten Sie:
Die Inhalte dieses Artikels sollen allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.

Literaturangaben

  1. Galileo: Zecken: Wie gefährlich sind sie und wie schützt man sich? URL: https://www.galileo.tv/gesundheit/zecken-und-weisse-zecken/; zuletzt aufgerufen am 04.08.2022. 
  2. zecken.de: Die Zecke. URL: https://www.zecken.de/de/die-zecke; zuletzt aufgerufen am 04.08.2022. 
  3. Robert-Koch Institut: Antwort auf häufig gestellte Fragen zu Zecken, Zeckenstich, Infektionen; Juni 2020. URL: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/FSME/Zecken/Zecken.html; zuletzt aufgerufen am 04.08.2022. 
  4. Robert-Koch Institut: Lyme-Borreliose; April 2019. URL: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_LymeBorreliose.html; zuletzt aufgerufen am 04.08.2022. 
  5. Robert-Koch Institut: Frühsommer-Meningoenzephalitis; April 2022. URL:https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_FSME.html; zuletzt aufgerufen am 04.08.2022. 
  6. Medizinische Universität Wien: Zeckenstich - was tun? URL: https://www.meduniwien.ac.at.pdf.; zuletzt aufgerufen am 04.08.2022. 
  7. Robert-Koch Institut: FSME-Risikogebiete; März 2022. URL: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2022/09/Art_01.html; zuletzt aufgerufen am 04.08.2022.