Juckende Haut, tränende Augen und ständiger Niesreiz können für Allergie-Patient*innen eine große Belastung sein. Arzneimittel wie Levocetirizin können in diesen Situationen Erleichterung verschaffen, indem sie die Beschwerden innerhalb kurzer Zeit lindern. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Antihistaminikum der zweiten Generation, dass beispielsweise bei Heuschnupfen, Hausstaubmilbenallergie oder Nesselsucht angewendet wird. Levocetirizin ist eine Weiterentwicklung des sehr bekannten Cetirizin. Levocetirizin können Sie ohne Rezept in der (Online-)Apotheke erwerben.
Worin liegt der Unterschied zwischen Levocetirizin und Cetirizin?
Chemische Moleküle wie beispielsweise Cetirizin sind äußerst komplex aufgebaut. So liegen die Moleküle einmal in der sogenannten rechtsdrehenden und linksdrehenden Form vor. Es handelt sich dabei um spiegelverkehrte, aber ansonsten identische Moleküle. Bei Arzneimitteln ist es so, dass oftmals nur eine der beiden Formen überhaupt wirksam ist. So ist es auch bei Cetirizin: Hier zeigt nur das rechtdrehende Molekül eine Wirkung. Genau hier besteht der Unterschied zwischen beiden Arzneimitteln:
Cetirizin enthält sowohl die rechts- als auch die linksdrehende Variante des Moleküls.
Levocetirizin wiederum enthält ausschließlich die pharmakologisch wirksame rechtdrehende Variante des Moleküls. Aus diesem Grund benötigt man verglichen mit Cetirizin nur die halbe Dosis.
Anders ausgedrückt: Cetirizin besteht aus zwei Spiegelbildern, Levocetirizin hingegen nur aus einem.
Der Wirkungsmechanismus von Levocetirizin
Levocetirizin ist ein klassisches Antihistaminikum. Das bedeutet, es hemmt die Wirkung des Gewebshormons Histamin, das unter anderem diese typischen Allergie-Beschwerden hervorruft:
Juckreiz
Tränende Augen
Laufende Nase
Hautausschlag
Kratzen im Hals
Kommt der*die Allergiker*in mit dem Auslöser (Allergen) in Verbindung, schütten die sogenannten Mastzellen des Immunsystems das Histamin aus. Damit dies aber seine „unheilvolle“ Wirkung entfalten kann, muss es an spezielle Rezeptoren, genannt H1-Rezeptoren oder Histamin-Rezeptoren, binden. Genau diese Rezeptoren werden aber von Levocetirizin blockiert. Dadurch schwächt sich die Wirkung von Histamin ab und die Allergie-Symptome werden gelindert.
Anwendungsgebiete von Levocetirizin
Aufgrund seines Wirkungsmechanismus wird Levocetirizin vorwiegend gegen Allergien eingesetzt. Am häufigsten nehmen Betroffene das Arzneimittel gegen die Symptome des Heuschnupfens ein. Doch auch gegen die Nesselsucht oder die Hausstaubmilbenallergie wird der Wirkstoff erfolgreich eingesetzt.
Das Antihistaminikum korrekt anwenden
Levocetirizin wird eingenommen, wenn Sie erste Allergiesymptome verspüren. Nehmen Sie in diesem Fall eine Tablette. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Was die Einnahmedauer angeht, richtet sich dies nach der Indikation. Beim Heuschnupfen beispielsweise können Sie mit der Nutzung des Medikaments aufhören, wenn auch der Pollenflug beendet ist. Was die Dosierung angeht, orientieren Sie sich an der Packungsbeilage oder den Empfehlungen Ihres*Ihrer Ärzt*in.
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme auftreten?
Levocetirizin ist im Allgemeinen gut verträglich, aber wie bei jedem Medikament können Nebenwirkungen auftreten. Hier sind einige mögliche unerwünschte Effekte des Arzneimittels:
Müdigkeit
Kopfschmerzen
Mundtrockenheit
Schwindel
Magenschmerzen
Übelkeit
Sollten bei Ihnen wider Erwarten starke Nebenwirkungen auftreten, beenden Sie die Einnahme und sprechen mit Ihrem*Ihrer Ärzt*in oder Apotheker*in über mögliche Alternativen.
Darf Levocetirizin während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden?
In der Schwangerschaft und Stillzeit empfehlen Expert*innen, auf Cetirizin umzusteigen, da zu Levocetirizin diesbezüglich noch zu wenige Daten existieren.
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Smollich M, Scheel M. Arzneistoffe – die Top 100: Der Pharmako-Guide. Schattauer-Verlag, Stuttgart, 2015
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