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Wundheilung

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Mit Wund- und Heilsalbe die Wundheilung beschleunigen

Eine Wunde ist schnell zugezogen, ob im Haushalt oder bei der Gartenarbeit. Dann heißt es, Ruhe bewahren und die richtigen Schritte einleiten. Dazu gehört die Reinigung und das Abdecken der Wunde. Je nach Wunde kann es auch Sinn machen, eine Wund- und Heilsalbe zu verwenden, denn damit lässt sich häufig die Wundheilung beschleunigen. Erfahren Sie in diesem Artikel die wichtigsten Fakten rund um das Thema Wundheilung und wie Sie eine Wunde korrekt versorgen.

Ein paar Wundtypen als Beispiele

Es gibt eine Vielzahl verschiedener Wundtypen, von denen hier einige wichtige genannt werden sollen:

  • Schnittwunden: Entstehen durch scharfe Gegenstände wie Messer oder Glas.
  • Schürfwunden: Entstehen durch Reibung auf der Haut, zum Beispiel bei Stürzen.
  • Stichwunden: Verursacht durch spitze Gegenstände wie Nadeln oder Messerspitzen.
  • Brandwunden: Entstehen durch Hitzequellen wie Feuer oder heißes Wasser.
  • Platzwunden: Durch eine starke äußere Kraft entstandene Wunde mit Einriss der Haut.

Vor allem für Brand- und Platzwunden gilt, dass diese häufig von einem*einer Ärzt*in versorgt werden sollten. Auch bei den anderen Wunden ist es entscheidend, wie umfangreich die Verletzung ist. Kleinere Wunden können Sie jedoch oftmals zu Hause versorgen.

Die richtige Wundversorgung bei Schnitt-, Stich- und Schürfwunden

Wenn bei Ihnen eine Wunde auftritt, sollten Sie rasch handeln. Je nach Wunde gilt es dann, die folgenden Schritte durchzuführen:

  • Bluten lassen: Lassen Sie die Wunde zunächst etwas bluten. Dadurch werden Keime aus dem Wundgebiet geschwemmt. Eine sehr stark blutende Wunde gehört allerdings in die Hände von Ärzt*innen.
  • Reinigung: Waschen Sie sich zunächst gründlich die Hände. Anschließend reinigen Sie die Wunde mit lauwarmen Wasser. Tupfen Sie die Stelle dann trocken. Kleine Schmutzpartikel können Sie mit einer Pinzette entfernen. Bei größerer Verunreinigung suchen Sie bitte eine*n Ärzt*in auf.
  • Desinfektion: Behandeln Sie die Wunde mit einem Wunddesinfektionsmittel, um zu verhindern, dass Krankheitserreger in die Wunde eindringen und es zu Entzündungen kommt.
  • Wund- und Heilsalbe aufbringen: Mit entsprechenden Produkten, die dünn und gleichmäßig auf die Wunde aufgetragen werden, lässt sich die Wundheilung beschleunigen.
  • Abdecken: Bei sehr kleinen Abschürfungen oder Kratzern muss die Wunde nicht unbedingt abgedeckt werden. Auf größere Wunden gehört aber unbedingt ein Pflaster oder Verband.

Die drei Phasen der Wundheilung

Die Wundheilung nach einer Verletzung verläuft in drei Phasen:

  • Entzündungsphase: In dieser Phase versucht der Körper, die Wunde zu reinigen und zu schützen. Blutgerinnung und Entzündungsreaktionen setzen ein, weiße Blutkörperchen bekämpfen eventuelle Infektionen. Die Wunde wird von zerstörten Zellen und Bakterien befreit.
  • Proliferationsphase (Granulationsphase): In dieser Phase beginnt die Gewebeneubildung. Sogenannte Fibroblasten (bestimmte Zellen) produzieren den Baustoff des Körpers, Kollagen, um das Wundgebiet langsam wieder aufzubauen. Es bilden sich kleine Gefäße (Kapillaren), die die Durchblutung verbessern. Gleichzeitig entsteht neues Gewebe (sogenanntes Granulationsgewebe), um die Wunde aufzufüllen.
  • Remodeling- oder Reifungsphase: Das Kollagen stabilisiert die Wunde zunehmen und die Zugfestigkeit wird erhöht. Gleichzeitig wird überschüssiges Granulationsgewebe abgebaut.

Wund- und Heilsalbe: Was sind die Vorteile?

In der Apotheke finden Sie verschiedene Wund- und Heilsalben, die die Wundheilung beschleunigen können. Darin enthalten sind in der Regel diese Wirkstoffe:

  • Dexpanthenol wird in der Haut zu Pantothensäure (Vitamin B5) umgewandelt, was die Zellregeneration fördert und die Hautfeuchtigkeit verbessert. Dadurch besitzt die Verbindung entzündungshemmende und wundheilungsfördernde Eigenschaften.
  • Allantoin beruhigt die Haut, fördert die Zellerneuerung und wirkt Entzündungen entgegen.
  • Hyaluron ist ebenfalls in Wund- und Heilsalben enthalten und kann die Wundheilung beschleunigen, indem es Flüssigkeit bindet und so dafür sorgt, dass die Wunde feucht bleibt. In einer feuchten Umgebung verheilen Wunden besser.

Daneben gibt es auch noch desinfizierende und antibiotische Produkte. Sie töten Keime ab und verhindern so ein Ausbreiten der Infektion. Dadurch wird die Wundheilung zumindest indirekt gefördert. Zink besitzt ebenfalls wundheilungsfördernde Eigenschaften, eignet sich aber nicht für offene Wunden.

Wann sollte man mit einer Wunde zum*zur Ärzt*in?

In einigen Fällen genügt die Eigenversorgung einer Wunde nicht. Auch eine Wund- und Heilsalbe kann in diesen Fällen nicht für eine ausreichende Heilung sorgen. Gehen Sie auf jeden Fall zum*zur Ärzt*in, wenn die Wunde die folgenden Kriterien erfüllt:

  • Tiefe Schnittwunden oder Stichverletzungen
  • Starke Blutungen, die nicht aufhören
  • Anzeichen von Infektion wie Rötung, Schwellung, Eiterbildung
  • Große oder klaffende Wunden
  • Verletzungen im Gesichtsbereich
  • Wunden verursacht durch Tierbisse
  • Unklare Ursachen oder Verletzungen durch Fremdkörper
  • Wunden, die nicht heilen oder sich verschlechtern
  • Wenn Sie nicht sicher sind, ob die Wunde ärztliche Aufmerksamkeit erfordert

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Referenzen

  • Voggenreiter G, Dold C. Pflegepraxis – Wundtherapie: Wunden professionell beurteilen und professionell behandeln. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2004
  • Lippert H. Wundatlas: Kompendium der komplexen Wundbehandlung. 3. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2012
  • Gorski J, Proksch E, Baron JM, Schmid D, Zhang L. Dexpanthenol in Wound Healing after Medical and Cosmetic Interventions (Postprocedure Wound Healing). Pharmaceuticals (Basel). 2020 Jun 29;13(7):138. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7407203/ (abgerufen am: 26.02.2024)
  • Araújo LU, Grabe-Guimarães A, Mosqueira VC, Carneiro CM, Silva-Barcellos NM. Profile of wound healing process induced by allantoin. Acta Cir Bras. 2010 Oct;25(5):460-6. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20877959/ (abgerufen am: 26.02.2024)
  • Frenkel JS. The role of hyaluronan in wound healing. Int Wound J. 2014 Apr; 11(2): 159–163. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7950635/ (abgerufen am: 26.02.2024)
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