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Abführmittel

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Abführmittel: Indikationen und richtige Anwendung

Bei starker Verstopfung (Obstipation) braucht es manchmal eine medikamentöse Unterstützung. Abführmittel mit Sofortwirkung sind hier eine mögliche Alternative. Arzneimittel dieser Wirkstoffklasse sorgen für eine rasche Entleerung des Darms und führen somit zur Linderung der unangenehmen Symptome einer Verstopfung. Der medizinische Fachbegriff für Abführmittel lautet Laxativum (Plural: Laxativa). Erfahren Sie in diesem Artikel interessante Fakten über Abführmittel und welche Varianten es gibt.

Verstopfung wichtigste Indikation für Abführmittel

Vor allem bei einer hartnäckigen Verstopfung empfehlen Ärzt*innen nicht selten die Anwendung von Abführmitteln. Sie können dazu beitragen, die unangenehmen Symptome wie Bauchschmerzen und Druckgefühl im Unterleib effektiv zu lindern. Vor allem bei chronischer Verstopfung gehören Abführmittel oft zur Standardtherapie.

Hier noch einmal die Indikationen für Abführmittel kurz zusammengefasst:

  • Hartnäckige oder chronische Verstopfung
  • Zur Darmentleerung vor Operationen oder Untersuchungen (vor allem Darmspiegelung)
  • Erleichterung der Stuhlentleerung bei Hämorrhoiden oder Analfissuren
  • Management von Darmträgheit nach Operationen oder bei Bettlägerigkeit
  • Vermeidung einer unvollständigen Darmentleerung (Stuhlretention) bei bestimmten Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom

Für besonders dringende Fälle gibt es Abführmittel mit Sofortwirkung. Insgesamt ist die Auswahl in der Apotheke groß.

Wie wirken Abführmittel?

Bei Verstopfung oder den weiteren genannten Indikationen empfehlen Ärzt*innen in der Regel ein Abführmittel. Apotheken bieten hier verschiedene Arzneistoffe mit unterschiedlichen Wirkmechanismen. Allen gemein ist die Unterstützung einer schnellen und vollständigen Darmentleerung. Dies geschieht auf verschiedene Art und Weise:

  • Volumenbildende Abführmittel: Diese werden nach der Einnahme vom Körper nicht verdaut, sondern erhöhen das Stuhlvolumen und damit die Wahrscheinlichkeit einer vollständigen Ausscheidung. Ein gutes Beispiel hierfür sind Quellstoffe wie Chiasamen oder weitere Ballaststoffe.
  • Osmotische Abführmittel: Sie sorgen dafür, dass innerhalb kürzester Zeit sehr viel Wasser in den Darm gezogen wird. Dadurch erhöht sich das Volumen der Ausscheidungen und der Stuhl wird wesentlich weicher. Bekannte Vertreter aus dieser Gruppe sind Macrogol und Bisacodyl.
  • Stimulierende Abführmittel: Vertreter dieser Wirkstoffgruppe regen die Ausscheidung an, indem sie die Aktivität der glatten Darmmuskulatur anregen. Beispiele sind Natriumpicosulfat, aber auch natürliche Varianten wie Rahrbarberwurzel oder Sennesblätter.
  • Gleitmittel: Sie enthalten Öle (zum Beispiel Paraffinöl), die den Stuhl gleitfähiger machen, was wiederum die Ausscheidung erleichtert.

Sollten Sie sich unsicher sein, welche Form von Abführmitteln in Ihrem Fall am besten geeignet ist, fragen Sie Ihre*n Ärzt*in oder Apotheker*in.

Bei leichter Verstopfung können dies Tipps hilfreich sein

Tritt bei Ihnen nur eine leichte Form der Verstopfung auf, können bestimmte Tipps und Hausmittel bereits sehr hilfreich sein. Hierzu gehören:

  • Erhöhung der Ballaststoffaufnahme, zum Beispiel durch Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Nüsse oder Trockenobst
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, vorzugsweise Wasser
  • Regelmäßige körperliche Bewegung und sportliche Aktivitäten fördern die Darmbewegungen
  • Vermeidung von stark verarbeiteten Lebensmitteln und Speisen mit geringem Ballaststoffgehalt
  • Probiotika können die Darmgesundheit fördern und die Verdauung unterstützen
  • Einnahme von warmen Getränken wie Kräutertees oder warmem Wasser auf nüchternen Magen am Morgen
  • Ein regelmäßiger Essens- und Stuhlgang-Rhythmus unterstützt die Darmregulation
  • Der Verzehr von Leinsamen oder Flohsamen, die Quellstoffe enthalten, können die Darmentleerung fördern

In stärkeren Fällen von Verstopfung lohnt aber auf jeden Fall der Versuch mit einem Abführmittel. Hier finden Sie eine große Auswahl unter disapo.de. Sollte die Verstopfung aber trotz Anwendung eines Medikamente über längere Zeit bestehen bleiben, sollten Sie sich sicherheitshalber einem*einer Ärzt*in vorstellen.

Referenzen

  • Jani B, Marsicano E. Constipation: Evaluation and Management. Mo Med. 2018 May-Jun; 115(3): 236–240. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6140151/ (abgerufen am: 26.03.2024)
  • Adler G, Beglinger C, Manns MP, Müller-Lissner S, Schmiegel W. Klinische Gastroenterologie und Stoffwechsel. Springer-Verlag, Berin/Heidelberg, 2000
  • Bashir A, Sizar O. Laxatives. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2024 Jan-. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK537246/ (abgerufen am: 26.03.2024)
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